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Wanderstöcke für 24h Wanderungen
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Zur guten Vorbereitung einer 24h Wanderung gehören natürlich auch Wanderstöcke. Wozu ihr diese braucht, warum sie so hilfreich sind und welche Technologien mehr als nur ein must have sind, erfahrt ihr im Technikteil zu den 24h Wanderungen >>
Wanderstöcke bei 24h Wanderungen
So eine 24h Wanderung ist eine Herausforderung für Körper und Geist. Mit jeder Stunden schwinden die Kräfte etwas und die Konzentration lässt nach. Eine gute Vorbereitung ist wichtig und dazu gehören auch Wanderstöcke. Diese haben bei Extremwanderungen mehrere wichtige Funktionen und können durchaus entscheidend sein, die Wanderung zu schaffen.
Warum Wanderstöcke?
Die größten Gefahren lauern bei ganz kleinen Dingen, die zu einem echten Problem werden können. Man rutscht weg und fällt. Meist geht das glimpflich aus, aber eine Zerrung oder Schürfwunde kann das schon geben. Ein Wetterwechsel zu Regen macht Wege und vor allem Pfade rutschig. Letztens schneite es über Nacht und da sieht man Steine, Wurzeln oder ausgewaschene Stellen nicht mehr.
Aber Wanderstöcke bringen auch Entlastung bergauf und vor allem Bergab.
Wanderstöcke zur Sicherheit
Die Wanderstöcke geben zusätzlichen Halt bei rutschigen Pfaden, bei Schnee unwegsamen Gelände oder Querungen. Wir nutzen diese um uns auf zusätzlichen Haltepunkte zu stützen und können uns besser abfangen, wenn es einmal kritisch wird. Ein durchaus gewünschter Nebeneffekt ist, dass man dadurch auch entspannter läuft. Das erstärkte Sicherheitsgefühl erfordert nicht so viel Konzentration auf den Weg und bei 24h Wanderungen ist das enorm wichtig. Vor allem in der Nacht, wo man eh weniger sieht und die Müdigkeit stärker ist. Der mentale Kampf gegen die Nacht ist eh eine Herausforderung, da zählt jede Entlastung.
Wichtig dabei ist die Qualität der Stöcke. Nichts und wirklich nichts wäre schlimmer bei einem Sturz, wenn die Stöcke oder der Dübel nachgeben. Ihr habt in diesem Moment viel Last durch die Gewichtsverlagerung auf dem Stock und wenn da der Dübel bricht, sackt der Stock sofort zusammen und man verliert meist das Gleichgewicht. Das endet meist mit einem Sturz. Die Folgen reichen von leicht dreckig und im Extremfall zum Tod. Mein Arbeitskollege hat einen 23jährigen Wanderer mal wegrutschen gesehen. Der ist 50m den Hang hinab gerutscht und verstarb noch am Unfallort. Nehmt das also nicht auf die leichte Schulter.
Wanderstöcke vom Discount
Besonders Discountstöcke würde ich nicht nehmen. Die arbeiten oft mit weichem / billigen Material, dessen Haltbarkeit meist gering ist. Bereits zu Nordic Walking Zeiten bin ich mit LEKI gut gefahren und kann euch sagen, da stimmt die Qualität und man hat lange Freude daran.
Wanderstöcke entlasten euch
Der Klassiker ist natürlich bergauf, wo man sich nach oben schieben kann. Besonders bei schwerem Gepäck und / oder langen Strecken schwören erfahrene Wanderer und Bergführer auf die Wanderstöcke. Der größte Vorteil ergibt sich dadurch, dass ihr die Kräfte etwas verteilt und somit ermüdungsfreier wandert. Dazu zählt auch, dass ihr länger aufrecht lauft, was zusätzlich den Rücken entlastet. Gerade bei großen Absätzen ist der zusätzliche Schub nach oben eine enorme Erleichterung.
Aber auch bergab sind Wanderstöcke extrem nützlich. Die Entlastung im Knie, vor allem bei langen Abstiegen, ist enorm und schont eure Kniee. Das beugt vor allem Stürze durch Ermüdung vor, einer der größten Posten in der Unfallstatistik der Bergretter.
Bedenkt, je müder und erschöpfter ihr seid, desto größer wird die Gefahr eines Sturzes. Aber auch eure Reaktionsfähigkeit sinkt, was zu einem zusätzlichen Problem wird. Daher in der Nacht immer als kleine oder größere Gruppe laufen. Das erhöht die Aufmerksamkeit und man fühlt sich sicherer. Außerdem sind Helfer da, wenn doch mal was passiert.
Welche Wanderstöcke nehmen?
Bei den Wanderstöcken gibt es 2 sehr gute Varianten. Die verstellbaren Stöcke mit Außenbefestigung oder Drehverschluss und die Micro-Sticks. Die Drehverschlüsse sind zwar sehr gut, aber wenn man oft verstellt oder weg packt, wird es nervig. Da gefallen mir die Außenverschlüsse wie das LEKI Speed Lock 2 deutlich besser. Gerade in der Nacht, wenn es kalt ist und man Handschuhe an hat, ist der Schnellverschluß sehr hilfreich. Man muss die Handschuhe nicht ausziehen. Das geht zwar auch mit dem Drehverschluss, aber nicht ganz so gut.
Mittlerweile gibt es die Micro Sticks auch als Vario Variante und mit dem Speed Lock.
LEKI Micro Sticks
Eine andere sinnvolle Lösung sind die Leki Micro Sticks als Vario Variante. Das gab es bereits vor vielen Jahren bei den LEKI Nordic Walking Stöcken und geben den Mikro Sticks den letzten Schliff. Diese haben dann kleines Packmaß, sind schnell zusammen gebaut und können unterhalb des Griffes verstellt werden. So könnt ihr sehr schnell die Stöcke unterwegs verstellen.
Das fand ich damals schon sehr nützlich und ist bei 24h Wanderungen einfach nur genial.
Den richtigen Griff wählen
Wanderstöcke haben oben ja immer eine große Fläche zum Abstützen. Ich hatte das wirklich große Vergnügen, dass mir Klaus Lenhard bei der Einführung des Aergon Griffes erklärt hat, wie er die Eiform entwickelt hat. Das war ein pures Herzblut Gespräch, so wie andere unbewusst von ihrem Baby schwärmen. Vor allem konnte ich es anfassen und gleich spüren, wie gut das Aergon System funktionierte. Heute ist es Standard und viele haben es kopiert.
Aber es ist wie es ist, ein wirkliches sinnvolles System um bergab lange ohne Schmerzen oder Blasen zu wandern. Ihr könnt euch so länger und besser abstützen, was gut für die Kniee ist.
Schneeteller
Wenn es geschneit hat oder sumpfig ist, macht ein größerer Teller manchmal Sinn. Hier müsst ihr das Rad nicht neu erfinden, sondern könnt einfach die Schneeteller von Leki nehmen. Wenn ihr mal eine Schneeschuhwanderung macht, dann braucht ihr diese sowieso.
Man braucht Wanderstöcke nicht auf der ganzen Strecke
Wenn ihr diese mal nicht nutzen wollt, dann könnt ihr diese am Rucksack befestigen. Meine Deuter Rucksäcke haben unten 2 flexible Schlaufen und oben ein Band mit Schnellverschluß. Einfach einhängen und zumachen. Vor allem liegen die Spitzen nicht am Rucksack und nur die Schlaufen werden etwas dreckeig.
Wahlweise 2 Fotosticks von LEKI
Wer gerne etwas bessere Bilder machen will und eine richtige Kamera mit nimmt, der könnte auf die LEKI Fotosticks setzen. Das sind vollwertige Wanderstöcke mit abnehmbaren Griff. Darunter ist eine 1/4 Zoll Schraube für die Kameras. So wird der Wanderstock zum Einbein oder Selfie Stick.
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